Am Dienstag, 14.09.2010, schauten sich um 10.00 Uhr alle Kinder der Astrid-Lindgren-Schule im Rahmen der Gesundheitsförderung in der Turnhalle das "Theaterstück Pappesatt" an.

Nachdem alle Kinder, Lehrerinnen und Lehrer und Gäste ihren Platz gefunden hatten, begann das spannende und lehrreiche Theaterstück.

Die Kinder waren von den Geschehnissen auf der Bühne gefesselt. Den Akteuren gelang es hervorragend über eine Stunde die Aufmerksamkeit von 320 Kindern und Erwachsenen zu halten.

Nach dem Theaterstück leiteten die Schauspieler kleine Bewegungseinheiten mit allen Besuchern an. Hände flogen in die Luft und die Kinder wurde auf eine Bewegungsreise mit dem Raumschiff genommen.

Daran anschließend durften die Kinder Fragen stellen.

Gemeinsam mit dem Publikum wurde die Quintessenz des Stückes - gesunde Ernährung und Bewegung ist wichtig - noch einmal erarbeitet.

Klassenweise verließen die Kinder glücklich die Turnhalle und erhielten zum Schluss jeder noch einen "gesunden Apfel".

Anschließend an das Theaterstück fand noch eine Pressekonferenz statt.

Gemeinsame Pressemitteilung der Universitätsstadt Marburg und des Landkreises Marburg-Biedenkopf

Tag der Zahngesundheit an der Astrid Lindgren-Schule mit „Pappe satt!“

Kindermusical soll Grundschülern gesunde Ernährung, Bewegung, Zahngesundheit und Konsumkompetenz näher bringen

Schlagzeilen wie „Immer mehr Kinder übergewichtig“ oder „Viele Kinder gehen ohne Frühstück in die Schule“ lassen auf einen desolaten Zustand in der Ernährung unserer Kinder schließen. Und dass tatsächlich Vieles im Argen liegt, zeigen Studien wie die zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS-Studie). Übergewicht ist heute die häufigste ernährungsabhängige Gesundheitsstörung bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Die Zahl der Betroffenen hat sich in den letzten 15 Jahren sogar mehr als verdoppelt. In der Zahngesundheit der Kinder dagegen zeigen sich zwar deutliche Verbesserungen, die auf die langjährigen Prophylaxeleistungen der Arbeitskreise Jugendzahnpflege zurückgeführt werden können, dennoch tritt eine Polarisierung auf: es sind heute vergleichsweise wenige Kinder, die den Großteil der kariösen Zähne auf sich vereinigen. Sowohl Übergewicht als auch Karies erscheinen als Folgen einer unzureichenden Kinderernährung und das Auftreten der Erkrankungen ist eng mit der Lebensweise und dem Lebensstand der Familien verbunden. Die vorbeugenden Maßnahmen, um dem Problem Übergewicht zu begegnen, müssen noch ausgeweitet werden (stellte der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern anlässlich der Aufführung des Kindermusicals „Pappe satt!“ am Dienstag in Marburg fest). „Übergewicht ist eine ernst zu nehmende Krankheit, auf die weitere Erkrankungen wie Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte oder auch orthopädische Erkrankungen folgen können“(, ergänzte Marburgs Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach). Darüber hinaus leide die Seele von übergewichtigen Kindern(, betonten Dr. Weinbach und Dr. McGovern übereinstimmend).

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Universitätsstadt Marburg ziehen bei der Lösung des Problems an einem Strang: Der Arbeitskreis Jugendzahnpflege - angesiedelt beim Fachbereich Gesundheit des Landkreises - hat anlässlich des bundesweiten Tages der Zahngesundheit das Kindermusical „Pappe satt!“ nach Marburg geholt. Rund 300 Schülerinnen und Schüler der Klassen 0 bis 4 der Astrid Lindgren-Schule haben das Musical gemeinsam mit ihren Lehrkräften in der Sporthalle der Richtsberg-Gesamtschule besucht. Die Kosten für die Aufführung wurden durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) mitgetragen.

„Das Musical dient als neuer Kommunikationsweg in der Ernährungsbildung für ein breites Publikum, das auch bildungsferne Familien und Kinder mit Sprachbarrieren erreicht“(, erläuterte die Ernährungswissenschaftlerin Christiane Kappelhoff vom Fachbereich Gesundheit des Landkreises). Mögliche Sprachbarrieren spielen dabei durch den emotional-bildlichen Zugang nur noch eine nachrangige Rolle. (Dr. McGovern ist sich sicher:) „Mit diesem Musical gelingt es, einen emotionalen Zugang zu den Kindern herzustellen und gleichzeitig Botschaften zu transportieren.“ Authentische Rollen und Lebenssituationen ermöglichten den Kindern die Identifikation mit den Figuren.

„Die Kinder lernen spielerisch, welche positiven Folgen richtiges Essen und Trinken sowie Bewegung und Zahnpflege für ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit haben“ (, ergänzte Dr. Kerstin Weinbach). Das Besondere sei, dass ein Musical oder ein Theaterstück nachwirke. Theaterkunst berühre und rege an und ende vor allem nicht mit dem Schlussapplaus sondern reihe sich ein in das Leben der Kinder.

„Zusammen mit der Zahnpflege und der Fluoridanwendung spielt beim Arbeitskreis Jugendzahnpflege die Förderung einer zahngesunden Ernährung bei Kindern eine wichtige Rolle. Zahngesunde Ernährung ist dabei weitgehend identisch mit einer insgesamt gesundheitsförderlichen Ernährung für Kinder, die dann ohnehin, fast nebenbei, auch einen Beitrag zur Vermeidung von Fehl- und Überernährung leisten kann“, erläuterte Dr. Thea Hartmann.

Das Kindermusical „Pappe satt!“

Frieda ist dick geworden und leidet sehr darunter. Leon hängt nur noch schlapp vor der Glotze. Seit ihrer Begegnung mit der schönen Wellnessa, dem tollpatschigen Beppo und dem mysteriösen Herrn Meiermüller hat sich im Leben der achtjährigen Frieda und des neunjährigen Leon einiges geändert. Eine Rolle scheinen die Bewegungsblocker und die Space-Nipper zu spielen. Aber bis die beiden Freunde das merken und sich und die Welt retten können, ist es fast schon zu spät ...

Das Kindermusical „Pappe satt!“ bringt wichtige Themen unkompliziert auf die Bühne. Subtil und fantasievoll geht es um einen gesunden Lebensstil und um die Wirkungsweise von Werbung. Die Zuschauer erwartet eine spannende Handlung, viel Musik und Figuren, mit denen sie sich identifizieren können. Zum Theaterstück erhält die Astrid Lindgren-Schule pädagogisches Material, das eine abwechslungsreiche Vor- und Nachbereitung der Themen im Unterricht ermöglicht. „Pappe satt!“ regt Kinder dazu an, ihr eigenes Ess- und Freizeitverhalten kritisch zu hinterfragen und motiviert zu einem gesünderen Lebensstil.

Claudia Herwig, Schulleiterin der Astrid Lindgren-Schule

Dr. Thea Hartmann, Jugendzahnärztin, Jugendzahnärztlicher Dienst des Landkreises Marburg-Biedenkopf

Christiane Kappelhoff, Diplom-Oecotrophologin, Arbeitskreis Jugendzahnpflege Marburg-Biedenkopf